Schulchronik
Die Grundschule Haarzopf
Schulchronik Die Grundschule Haarzopf Unsere Schule besteht schon seit 300 Jahren. Allerdings war sie früher eine evangelische Volksschule für Kinder von der ersten bis zur achten Klasse. Weil nahe der Schule der Steinbach vorbeifließt, hieß sie damals Schule am Steinbachgrund. Es war im Jahr 1667, als die Bauern von Haarzopf für ihre Kinder ein eigenes Schulhaus bauten, damit diese nicht mehr den weiten Weg zur Schule nach Kettwig gehen mussten. Es war nur ein kleines Fachwerkhaus mit einem Klassenzimmer unten und einer Wohnung für den Schulmeister oben. Im Klassenzimmer wurden alle Kinder von der ersten bis zur achten Klasse gleichzeitig vom Lehrer unterrichtet. Zur Schule gehörten 1,5 Hektar Land, das sind anderthalb Fußballfelder, und ein großer Garten. Das war aber auch nötig, denn der Schulmeister verdiente so wenig, dass er das Land bebauen musste, um mit seiner Familie bescheiden leben zu können. Er hatte eine Kuh, Schweine, Schafe und Ziegen, und oft mussten ihm die Schulkinder im Stall und im Garten helfen. Der Schulmeister unterrichtete nicht nur die Kinder, abends musste er auch Stunden für die Erwachsenen geben und am Sonntag für die Bauern eine Bibelstunde abhalten. 1872 wurde ein neues Schulhaus gebaut. Da ein reicher Bauer eine großzügige Spende gab, konnte man ein zweistöckiges Lehrerhaus mit zwei Klassenräumen daneben errichten. In Haarzopf wohnten immer mehr Menschen, und so musste man 1899 einen dritten Klassenraum bauen. Schließlich wollten 216 Schüler von den mittlerweile drei Lehrern unterrichtet werden. Das bedeutete, dass damals ungefähr 70 Kinder in einer Klasse saßen. Als schließlich 1909 eine fünfte Klasse eingerichtet wurde, stellte die preußische Regierung eine Lehrerin ein. Da war die Empörung in ganz Haarzopf groß. Doch die Regierung stellte sich trotz aller Proteste stur und Haarzopf hatte seine erste Lehrerin. Im Jahr 1912 wurde die Schule dann noch einmal erweitert.
Die evangelische Schule und die Lehrerschaft 1913 (Aus „Chronik der ev. Kirchengemeinde Haarzopf“ aus dem Jahre 1988)
Parallel erhielt Haarzopf im Jahr 1902 noch eine katholische Schule, die in der Werkstatt eines Schreinermeisters in Fulerum gegründet wurde. Bis dahin hatten die katholischen Kinder aus Haarzopf die ’Katholische Schule Bredeney’ besucht. Im Jahr 1903 konnte dann an der Hatzper Straße ein eigenes Schulhaus bezogen werden. 1939 wurde die katholische Schule an der Hatzper Straße mit der evangelischen Schule an der Raadter Straße zusammengelegt. 1945 nahmen die beiden Schulen den Unterricht im Gebäude an der Raadter Straße wieder auf. Erst 1952 konnte die katholische Schule zur Hatzper Straße zurückkehren, nachdem dort die Kriegsschäden beseitigt wurden und ein Erweiterungsbau errichtet war. 1966 wurde die Schule an der Raadter Straße dann eine Gemeinschaftsvolksschule für evangelische und katholische Kinder. Ein neuntes Schuljahr wurde angegliedert. Doch schon zwei Jahre später änderte sich alles. Die Volksschulen wurden zu Grund- oder Hauptschulen. Damals wurde unsere Schule eine Grundschule, in der die Kinder vom ersten bis zum vierten Schuljahr unterrichtet werden.
Da die vorhandenen Schulgebäude immer baufälliger wurden und auf Dauer so nicht weiter bestehen konnten, entschloss man sich, nach der Zusammenlegung der evangelischen Schule an der Raadter Straße und der katholischen Hatzperschule, an der Raadter Straße einen Schulneubau zu errichten. Nach zwei Jahren Bauzeit, in der alle Kinder in den Räumen der Hatzperschule und hinzu gestellten Containern untergebracht waren, konnte die neue Schule zum Schuljahr 2014 eröffnet werden. Der Neubau hat nun Platz für ungefähr 300 Schülerinnen und Schüler. Ebenso gibt es hier jetzt einen angegliederten Kindergarten für 75 Kinder.
Doch schon bald reichten die Räumlichkeiten auch hier schon nicht mehr aus. Bereits 2019 musste auf der anderen Straßenseite ein Container aufgestellt werden, um auch dort noch Kinder zu unterrichten. Zurzeit befindet sich hier die Nachmittagsbetreuung der Kinder unter der Leitung des Fördervereins.
Währenddessen entstand an der Hatzper Straße ein Neubau. Diese Räumlichkeiten werden zunächst als einzügige Dependance der Haarzopfer Grundschule genutzt. Später aber soll auf der bisher unbebauten Fläche im hinteren Bereich des Grundstücks ein zweizügiger Grundschulneubau entstehen, während das direkt an der Straße gelegene Gebäude dann in eine Kita mit Familienzentrum umfunktioniert wird.
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Der geplante Schulneubau wurde aber für eine dringlich gewordene Baumaßnahme am städtischen Betriebshof Elisenstraße zurückgestellt. Durch das Vorziehen dieses Projektes rutschte der Haarzopfer Neubau in der Priorisierung nach hinten. Noch ist unklar, wann der Neubau nun erfolgen soll.







